Volkswagen Bildungsinstitut GmbH: Chronik

2016 bis heute

Transformation

Digitale Transformation und E-Mobilität prägen die Zukunft des VWBI

2016 – 2020: 30-jährige Erfolgsgeschichte steht vor großen Herausforderungen

Zum 25-jährigen Jubiläum blickte die Mannschaft des Bildungsinstituts erneut auf fünf erfolgreiche Geschäftsjahre zurück. Mit seiner konsequenten, am Kundenbedarf ausgerichteten Umsetzung der definierten strategischen Unternehmensziele schreibt das Institut an seiner Erfolgsgeschichte fort.

Wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Rahmenbedingungen

Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Sachsen während der letzten Jahre (2016-2019) verlief mit 2,067 Millionen Beschäftigten im Durchschnitt stabil, deutschlandweit wurde 2017 mit 44,3 Millionen Erwerbstätigen zum zwölften Mal in Folge ein neuer Höchststand seit der Wiedervereinigung erreicht. Für die Jahre von 2016 bis 2020 rechnet das IAB (Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) der Bundesagentur für Arbeit mit einem Wachstum von durchschnittlich 1,5 Prozent.

Vor dem Hintergrund der anhaltend guten Wirtschaftskonjunktur und der hohen Nachfrage an Arbeitskräften spielt der Fachkräftemangel für Unternehmen immer noch eine wichtige Rolle. Durch die unaufhaltsame technologische Entwicklung und rasante Digitalisierung der Arbeitswelten und dem damit einhergehenden Strukturwandel steigt der Bedarf an Spezialisten. Mitarbeiter benötigen andere Qualifikationen und Kompetenzen.

Dies stellt vor allem Bildungsdienstleister vor anspruchsvolle Aufgaben, Unternehmen und ihre Mitarbeiter für die künftigen Arbeitswelten fit zu machen. Das Bildungsinstitut ist mit seinem Portfolio gut aufgestellt, um diese neuen Herausforderungen mit Kunden und Partnern gemeinsam zu meistern.

Neuausrichtung der Berufsausbildung

„Industrie 4.0“ verändert auch die Erstausbildung. Zentrale Zukunftsthemen sind feste Bestandteile der Ausbildung bei Volkswagen. In Kooperation mit dem Bundesinstitut für Berufsausbildung entwickelt Volkswagen Vorschläge für die zukunftsorientierte Ausrichtung der Berufsausbildung. Dabei geht es um neue Berufsbilder, Themen und Inhalte bestehender Ausbildungsberufe sowie um neue Lern- und Lehrmethoden. Schon heute sind die Veränderungen spürbar – auch an den sächsischen Standorten.

Pressemitteilung Autoland Sachsen
"Bildungslandschaft braucht schnell radikalen Umbau"

Das Bildungsinstitut entwickelt eine eigene berufsübergreifende Plattform zum mobilen und digitalen Lernen, um neben Eigenverantwortung und Kreativität vor allem die IT- und Medienkompetenz der Auszubildenden zu schulen. Ergänzend werden crossmediale Lerninhalte geschaffen, die die Jugendlichen allein oder in Gruppen bearbeiten können. Der künftige digitale Campus des Bildungsinstituts steht den Interessierten webbasiert kostenlos zur Verfügung.

Von neuen Ausbildungsinhalten und der Neuausrichtung der Ausbildung profitieren bereits die Berufe Elektroniker für Automatisierungstechnik, Mechatroniker Im Fokus stehen nicht mehr nur die Einrichtung und Instandhaltung von Maschinen und Schaltanlagen, sondern die Programmierung und Steuerung von automatischen Produktionseinrichtungen über komplexe Automatisierungsnetzwerke.

Somit steht eine am Wertschöpfungsprozess der Unternehmen orientierte Berufsausbildung im Vordergrund, um die Nachwuchskräfte vor allem in Zeiten der Transformation passgenau zu qualifizieren.

In verschiedenen Projekten werden u.a. neue Inhalte wie 3D-Design, 3D-Druck, 3D-Umgebungssensorik und Augmented Reality gelehrt und angewandt.

Film 3D-Druck

Geschäftsführer Dr. Holger Naduschewski resümiert:

"In der Ausbildung spielen digitale Medien und neue Technologien eine wichtige Rolle. Mit vielfältigen Methoden und verschiedenen, interdisziplinären Projekten unterstützen und ermutigen die Ausbilder das selbstbestimmte Lernen der Auszubildenden. Mit einem Open Source 3D Printed Life-Size Robot beispielsweise haben angehende Mechatroniker, Elektroniker unter Anleitung ihrer Ausbilder einen 3D-druckbaren lebensgroßen Roboter konzipiert, programmiert und realisiert. In verschiedenen Projektschritten fertigten sie mit Hilfe der 3D-Drucktechnik die kompletten Unterarme mit 6 integrierten Servomotoren und bestückten diese mit verschiedenster Sensorik. Über unterschiedliche Programmiersprachen und Prototyping-Plattformen werden die Komponenten angesteuert.

In einer anschließenden Projektfortsetzung stellten Studenten im Praxisverbund auf Basis einer Open-Hardware „InMovv“ einen humanoiden Roboter her. Ab der Hüfte besteht der Roboter aus einem Item-Gestell, welches als Halterung für das Fahrwerk und zahlreiche elektronische Komponenten dient. Im Fahrgestell wurden zwei Autobatterien, Spannungswandler, Sicherungen und Motorcontroller für den Fahrantrieb untergebracht. Dieser Antrieb besteht aus vier Schneckentriebmotoren, welche jeweils ein Mecanumrad antreiben. Die Mecanumräder ermöglichen ein omnidirektionales Fahren des Roboters, sodass er ohne mechanische Lenkung beispielsweise auf der Stelle drehen kann.

Herzstück des Roboters ist ein LattePanda, ein Windows-Einplatinenrechner. Dieser steuert mithilfe von zwei Arduino Mega jede Bewegung der 28 Servomotoren und vier Fahrmotoren. Eine Microsoft Kinect V2, welche ebenfalls über den LattePanda angesteuert wird, dient zur räumlichen Orientierung, Gesichtserkennung und dem Aufnehmen von vielen weiteren menschlichen Wahrnehmungen. Hinter den blauen Augen wurden zwei Webcams verbaut. Über ein WLAN-Modul kann der LattePanda mit dem Programmierer kabellos verbunden und Funktionen übermittelt werden.

Es wurden alle Verfahrensbereiche der Servomotoren getestet und eingestellt. Im Anschluss programmierten die angehenden Fachinformatiker den Roboter weiter, so dass dieser Gesten, Bewegungsabläufe und Interaktionen ausführen kann.“

Beitrag "Zukunft ist, was Du draus machst"

Die Entscheidung des Volkwagen Konzerns, den Standort Zwickau zur modernsten Elektrofahrzeug-Fabrik Europas umzubauen, stellt auch die Ausbildung vor enorme Pionierarbeit. Nach umfangreichen Investitionen in Technik und Trainerqualifizierungen hält das Bildungsinstitut aktuell ein breites Hochvolt-Qualifizierungsangebot bereit, von dem auch die Auszubildenden partizipieren und somit die Fahrzeugproduktion und Mobilität von Morgen prägen. Bereits im Jahr 2016 wurden 60 Auszubildenden durch Zusatzqualifikation zur „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten – EfffT“ während der Ausbildung qualifiziert.

Azubi-HV-Qualifizierung

Mit Blick auf die Marktentwicklung erweiterte das Volkswagen Bildungsinstitut seine Ausbildungsportfolio für Volkswagen als auch regionale Unternehmen um folgende Berufe:

  • Kfz-Mechatroniker für System- und Hochvolttechnik
  • Fachinformatiker, Fachrichtung Anwendungsentwicklung
  • Kaufmann/-frau für Büromanagement
  • Kaufmann/-frau für Spedition- und Logistikdienstleistungen.

Für den Kompetenzaufbau Logistik erfolgte die schrittweise Entwicklung eines Lagermanagementsystems, um realistische Wertschöpfungsprozesse abzubilden.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Berufsausbildung spiegelt sich in der Kontinuität der Ausbildungszahlen, trotz des demografischen Wandels, wider.

JahrZahl der AuszubildendenZahl der Ausbildungsberufe
20161.00815
201790815
201889315
201988115

Ausbildung mit Mehrwert

Neben einer hochwertigen Erstausbildung profitieren die Auszubildenden von attraktiven Angeboten und interdisziplinären Projekten während ihrer Ausbildung, die den Alltag der Auszubildenden und ihre persönliche Entwicklung bereichern. Beispielhaft dafür stehen:

  • Gesundheitstage „AzubiFit“
  • Gedenkstättenarbeit zur Erhaltung der Gedenkstätte Auschwitz
  • Thementage für Demokratie und Toleranz
  • berufsübergreifende Wörthersee-Golf-Projekt
  • Wettbewerbsteilnahmen „Jugend schweißt“, Skills Germany oder Video Award…

Bei diesen Projekten übernehmen die Jugendlichen Verantwortung, arbeiten im Team an Lösungen, sie erweitern ihr Wissen und den persönlichen Horizont.

Beitrag Wörthersee / Pressemitteilung "Jugend schweißt" / Pressemitteilung "Video Award"

Video Award 2018

Kooperative Ausbildung – Maßnahmen zur Kundenentwicklung

Von den 908 Auszubildenden im Jahr 2017 ließen 60 regionale Unternehmen und Institutionen ihren Fachkräftenachwuchs im Bildungsinstitut ausbilden. Dies ergab einen Anteil von 42%. Aufgrund der anhaltenden positiven Konjunktur der Wirtschaft und des verstärkten demografischen Wandels verschärfte sich für viele Klein- und mittelständische Unternehmen die Situation, eigenen Nachwuchs zu gewinnen.

Gemeinsam mit der Brüder Grimm Privatinstitut GmbH mit Sitz in Peking und Potsdam beschritt das Bildungsinstitut 2015 einen besonderen Weg zur Gewinnung von Auszubildenden für Unternehmen der Region. Und das mit Erfolg! Bereits im Jahr 2016 unterzeichneten die ersten drei chinesischen Auszubildenden ihre Ausbildungsverträge in Zwickau. Das Projekt fand in den Folgejahren seine Fortsetzung. Bisher wurden 17 Auszubildende erfolgreich vermittelt.

Matthias Roth erinnert sich

"Unser Partner, Brüder Grimm GmbH, hatte im Januar 2016 eine Gruppe chinesischer Jugendlicher, die brennend an einer Ausbildung in Deutschland interessiert waren, zusammengestellt. 2 Kollegen des Volkswagen Bildungsinstitutes führten in Peking einen zweitägigen Auswahltest durch. Diese Projektphase war in jeder Hinsicht spannend, beginnend bei der Einreisekontrolle unserer Ausbildungstechnik für den Eignungstest. Die chinesische Zollbeamtin war sich zunächst nicht sicher, wozu die diversen elektrischen und mechanischen Komponenten wohl gut sein könnten …

Der Test selbst wurde von den Jugendlichen hochmotiviert und mit äußerster Konzentration durchgeführt. Der eine oder andere hatte von seinen Eltern noch äußerst deutliche Worte mitbekommen, die für mich klangen wie „Mach uns ja keine Schande ..“ oder auch „Junge, denk daran, diese Chance kommt kein zweites Mal …“.

Entsprechend hoch war der Druck, der wiederum zu qualitativ sehr verschiedenen Leistungen führte. 3 Bewerber kristallisierten sich als sehr gut geeignet heraus. Die angeblich bereits vorhandenen deutschen Sprachkenntnisse erwiesen sich jedoch als sehr gering, was auch während der gesamten Ausbildung eine dauerhafte Herausforderung blieb. Die Sprachbarrieren während des Tests wurden exzellent über unseren Partner gemanagt bzw. beseitigt. Neben 8 fachlichen, handwerklich orientierten Übungen hatten die jungen Leute auch ein Bewerbungsgespräch zu bestreiten, in dem sie ihre Motivation erläutern und ihre Kenntnisse der deutschen oder auch englischen Sprache unter Beweis stellen sollten.

Während des Gesprächs wurde ein aussagekräftiger Videomitschnitt erzeugt, mit dessen Hilfe wir die ausgewählten Kandidaten unseren Verbundkunden vorstellen konnten. Auf Grund der schlechten Bewerbersituation infolge der schwierigen demografischen Lage in Sachsen nahmen 2 Verbundkunden unseres Hauses die gebotene Chance sehr gern an und schlossen Ausbildungsverträge mit den 3 Top-Absolventen des Tests ab.

Das Volkswagen Bildungsinstitut regelte gemeinsam mit Brüder Grimm GmbH alle vor der Einreise zu klärenden Punkte vom Visum bis zur Wohnungsmiete und von der Kontoeröffnung bis zur mühseligen und teilweise destruktiven Zusammenarbeit mit diversen Behörden. 

Ein Moment, der sicher auch den chinesischen Azubis dauerhaft in Erinnerung bleibt, war ein Spätabend im August 2016: Ein türkische Taxifahrer ohne Deutsch- und Englisch-Kenntnisse brachte 3 junge Chinesen mit hervorragenden Chinesisch- und einigen Englisch-Kenntnissen vom Flughafen Berlin nach Zwickau, wo sie von mir in Empfang genommen wurden und ihre Einraum-Wohnungen im Zwickauer Stadteil Marienthal beziehen durften. Die jungen Leute wollten sich sofort bestimmte Ecken in der Wohnung reservieren und waren völlig platt, das jeder eine einzelne bekommen sollte. Weiterhin waren sie äußerst erstaunt über die vielen grünen Bäume („Sieht das hier immer so aus?“) und die völlige Ruhe in der Wohngegend.

Die Ausbildung wurde für alle Beteiligten zu einem Stück harter Arbeit. Die Verbundunternehmen griffen den jungen Chinesen mit jeder nur denkbaren Unterstützung unter die Arme – vom gemeinsamen Behördengang über zusätzlichen Sprachunterricht bis zum gemeinsamen, fachgerechten Braten einer deutschen Weihnachtsgans.

Auch die Ausbilder im Bereich Werkzeugmechanik und Mechatronik suchten und fanden besondere Wege, um die sprachlichen Schwierigkeiten zu umgehen und den Unterrichtsstoff trotz erschwerter Bedingungen an den Mann zu bringen. Die Prognosen zum Ausbildungserfolg waren mehr als unterschiedlich und reichten von „das kann nichts werden“ bis zu „warte ab, nicht dass die Jungs an der Klassenspitze auftauchen“. Letztlich lag die Wahrheit in der Mitte. 2 Azubis erreichten in der Theorie die Note 2 und lagen in der praktischen Ausbildung nahe an der Bestnote. Wir gratulieren zu diesem mehr als respektablen Abschneiden und danken allen Beteiligten, insbesondere unserem Partner Brüder Grimm GmbH und unseren Ausbildern für die große Motivation, Findigkeit und Energie, mit der sie diesen gemeinsamen Erfolg ermöglicht haben. Insgesamt haben bislang 17 junge Asiaten, darunter 13 Chinesen und 4 Vietnamesen eine Ausbildung im Volkswagen Bildungsinstitut gestartet." 

Einstelltest 2016

Vorstellungsvideo 2017 - Azubi Sasit GmbH

Studium im Praxisverbund (StiP) – perfekte Symbiose mit Potenzialcharakter

Das Duale Studium erfreut sich nach über 15 Jahren bei Unternehmen als auch Gymnasiasten immer noch großer Beliebtheit. In Kooperation mit der Westsächsischen Hochschule erweiterte das Bildungsinstitut, basierend auf den Bedarfen der Wirtschaft, kontinuierlich sein Studienangebot.

Mit fortschreitender Digitalisierung erledigen zunehmend Maschinen und Anlagen die eigentliche Arbeit in der Produktion. In vernetzte Fabriken stehen Maschinen und Waren im ständigen Kontakt und Informationsaustausch.

Ausbildungs- und Studiengänge müssen auf dieser Grundlage neu ausgerichtet werden. Bereits seit 2017 bietet das Bildungsinstitut mit dem Studiengang „Informatik“ in Verbindung mit der Ausbildung „Fachinformatiker/-in für Anwendungsentwicklung“ interessierten Unternehmen eine Möglichkeit, den eigenen Ingenieurnachwuchs entsprechend auszubilden.

Der Erfolg des Dualen Studiums in Zahlen:

JahrStudentenUnternehmen
2016198
2017175
2018217
2019155
2020147

In den zurückliegenden Jahren absolvierten über 200 Studenten bisher erfolgreich ihr Studium.

Statistik StiP

26 regionale Unternehmen Sachsens nutz(t)en dieses attraktive Personalentwicklungsinstrument, um hochqualifiziertes Personal zu rekrutieren und wirken dem demografischen Wandel entgegen – also für alle, Freistaat Sachsen, Unternehmen und Ingenieurnachwuchs, eine Win-Win-Win-Situation mit Potenzialcharakter.

Die Prüfungsergebnisse der Absolventen – ob Berufsausbildung oder Duales Studium – unterstreichen den hohen Anspruch, den die Kolleginnen und Kollegen in ihrer täglichen Arbeit an sich selbst und ihre Schützlinge stellen.

Beiträge "Beste Azubis"

Technische Weiterbildung

Der strategisch eingeschlagene Weg der technischen Weiterbildung - Trainings- und Qualifizierungskonzepte nach Maß und in intensiver Abstimmung mit dem Kunden anzubieten – bestimmt auch künftig die Unternehmensgeschicke.

Das wirtschaftliche Umfeld hat sich in den letzten Jahren vor allem technologisch stark verändert. Der Grad der Automatisierung und Digitalisierung revolutioniert ganze Industriebereiche, aber auch den Dienstleistungssektor.

Im Bereich der Weiterbildung stehen innovative Qualifizierungsinhalte, vor allem in komplexen themenübergreifenden Projekten, im Fokus. Unter dem Motto „Fit für die Zukunft“ entwickelt die Mannschaft des Instituts kontinuierlich neue Produkte. Themen wie E-Mobilität, Connectivity, Digitales Schweißen, Virtual und Augmented Realitiy, VKR C4-Steuerung, TIA-Portal, Robotik, Neue Werkstoffe- und Fügeverfahren, Virtuelle Inbetriebnahme und Wertstromdesign prägen das Portfolio der technischen Weiterbildung.

DVS Kursstätte

In der DVS Kursstätte arbeiten die Teilnehmer mit einem simulationsgestützten Schweißtrainingssystem in einer virtuellen Umgebung, die mit Hilfe fortgeschrittener Computergrafiken alle in der Werkstatt relevanten Komponenten abbildet. Durch Nutzung der erweiterten Realität bietet der Computer realistische Schweißeffekte, bei denen Schweißübungen in Echtzeit überwacht, gespeichert und später bewertet werden können.

Roland Sitte erinnert sich

„Den Lernenden bieten virtuelle Kurse Vorteile. Zum einen kann der Schweißlehrer damit dem Teilnehmer eine schnelle und konkretere Hilfestellung geben als in einer engen Schweißkabine . Die Analyse der erbrachten Leistung kann auch mehrmals in der Auswertung wiederholt und dargestellt werden, um genauestens zu erkennen, was verbessert und anders gemacht werden muss. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: neben der Steigerung der Qualität in unseren Aus- und Weiterbildungslehrgängen reduzieren sich die Trainingskosten als auch das Sicherheits- und Gesundheitsrisiko signifikant. Vor allem Anfänger haben die Möglichkeit ihre Fertigkeiten zu vertiefen, ohne Material und Schweißdraht zu verbrauchen. Mit unseren virtuellen Schweißgeräten bieten wir ein modernstes simulationsgestütztes Training mit integriertem Lehr- und Lernmaterial, mit dem die Aktivitäten jedes Teilnehmers in Echtzeit überwacht, individuell ausgewertet und detaillierte Berichte erstellt werden können. Trainings in unterschiedlichen Verfahren und Materialien können je nach Kundenwunsch umgesetzt werden. Die Ergebnisse nach dem Training mit dem virtuellen Schweißtrainer bestätigen immer wieder, dass der Teilnehmer die Zusammenhänge zwischen eingesetzter Schweißtechnik und Handhabung der Gerätetechnik, Brenner etc. besser versteht und damit auch die Scheu vor dem Prozess Wärme, Schweißfunken und Lichtbogen genommen wird.“

Virtuelles Schweißen

Auch in anderen Bereichen ergeben sich mit der weiteren Durchdringung von Industrie 4.0 Veränderungen in der Arbeitsgestaltung. In Folge unterschiedlicher Kooperationen und der aktiven Netzwerkarbeit innerhalb der Gesellschaften des Volkswagen Konzerns werden Mitarbeiter frühzeitig qualifiziert und an technologische Veränderungen erfolgreich herangeführt.

Beim Aufbau des Trainingscenter Mischbau im Karosseriebau der Volkswagen Sachsen GmbH waren die Kollegen der technischen Weiterbildung von Beginn an involviert und unterstützten u.a. den Anlauf des Bentley Bentayga durch fachspezifische Qualifizierungsleistungen.

Beitrag Trainingscenter Einweihung

Leichtbau, Neue Werkstoffe und Fügeverfahren

Die Elektromobilität verändert die Automobilbranche spürbar – Optimierungen von Aufbau- und Ablaufprozessen aber auch der Einsatz von Materialien steht hierbei im Vordergrund. Seit langem verfolgen Fahrzeughersteller die Strategie: das richtige Material an der richtigen Stelle und forcieren den intelligenten Einsatz von Multimaterialmix aus unterschiedlichsten Materialien. Diese Entwicklung führt zu einer notwendigen Weiterbildung im Werkstoffsektor und in anwendungsbezogenen Fügetechnologien.

Seit Mitte 2015 baut das Bildungsinstitut kontinuierlich die Schulungskompetenz „Leichtbau/Neue Werkstoffe/Fügeverfahren“ auf. Dabei stehen Fügeverfahren wie Flow Drill Screwing, Halbholstanznieten, Reibelementschweißen oder auch das Kleben auf dem Programm. Neben Prozesskenntnissen wird die Qualitätssicherung anhand von kundenspezifischen Normen, praktischen Beispielen und Best Practice-Modulen bei Kooperationspartnern wie Volkswagen Sachsen oder der Staatlichen Studienakademie Glauchau beleuchtet. Speziell auf den Kunden angepasste Schulungen, die sich z. B. mit Instandsetzung oder Oberflächen von Multimaterialmixfahrzeugen beschäftigen, runden das Portfolio ab.

Die Qualifizierungsnachfragen der Automobil- und Zulieferindustrie bestätigen diese strategische Ausrichtung. In den Folgejahren qualifizierte das Institut bei Anlaufbetreuungen verschiedener Fahrzeugtypen bisher mehr als 300 Teilnehmer aus den Bereichen Planung, Pilothalle, Fertigung und Qualitätssicherung in Leichtbau-Themen.

Mit der Implementierung des Themenschwerpunktes „Kunststofftechnologie“ erweitert das Bildungsinstitut sein innovative Schulungskonzept.

Beitrag Technologiezelle

Hochvolttechnik

Die zukünftige Mobilität wird zu einem Großteil auf elektrischem Antrieb basieren. Produktionskapazitäten werden in den nächsten Jahren dahingehend optimiert. Eine neue Antriebstechnologie bietet Unternehmen neue Möglichkeiten der Geschäftstätigkeit, setzt jedoch voraus, dass Unternehmen ihren Schlüsselfaktor „Mitarbeiter“ entsprechend vorbereiten und qualifizieren.

Für die Schulungen rund um die E-Mobilität baute das Bildungsinstitut Ende 2015 ein eigenes 200 m² Hochvolt-Labor mit elektrischen Modell-Fahrzeugen auf. Mit Hilfe digitaler Trainingsmethoden und VR-Brillen werden die Mitarbeiter zudem schon früh nah am realen Produkt und an realen Produktionsprozessen geschult.

Durch Investition von rund 300 T€ in Personal, Ausrüstung und Technik bietet das Volkswagen Bildungsinstitut innovative Qualifizierungsleistungen rund um die E-Mobilität von der Sensibilisierung bis zu Schulungen mit anerkannten Abschlüssen wie „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten“ oder „Elektrofachkraft für Hochvolttechnik im Fahrzeug“.

Das Bildungsinstitut ist alleiniger regionaler Anbieter seitens der IHK autorisiert, Elektrofachkräfte auszubilden, zu prüfen und zu zertifizieren - ein Alleinstellungsmerkmal mit Potenzial.

Die ersten acht Teilnehmer absolvierten Mitte Februar 2017 erfolgreich ihre Prüfungen zur „Geprüften Elektrofachkraft Fahrzeugtechnik (IHK).

Beitrag Hochvolttechnik

66 Mitarbeiter von Volkswagen Sachsen werden zu Fachexperten für Elektronik/Elektrik in bis zu 24-monatigen Schulungen ausgebildet. Themen sind u.a. Vernetzung, Produkt- und Prozessplanung, Datenmanagement, Produkt- und Prozessprogrammierung, Verifikation/Absicherung, Fehleranalyse, Inbetriebnahme, Produkttechnik.

Ausgewählte Schwerpunkte der technischen Weiterbildung

Als Gesellschaft von Volkswagen ist die Mannschaft des Bildungsinstituts in vielfältige nationale als auch internationale Projekte und Zukunftsthemen involviert und bietet somit breitgefächerte innovative Qualifizierungs- und Dienstleistungen an. Einige Themen stehen hier stellvertretend:

  • Beratung und Unterstützung beim Aufbau der Dualen Akademie Bratislava, Slovakei
  • Anlaufqualifizierung A-SUV, VW Autoeuropa Portugal
  • Vorbereitung Anlaufqualifizierung VW Touareg, Porsche Panamera, Audi Q8-Nachfolger, VW Bratislava, Slowakei
  • Qualifizierung Automatisierungstechnik VW Nutzfahrzeuge, Poznan, Polen
  • Anlaufqualifizierung Bentayfa/Urus, Volkswagen Sachsen
  • Entwicklung und Fertigung Trainings-Center-Equipment E-Mobilität für Gläserne Manufaktur Dresden – „Center of Future Mobility“ und Trainings-Center „E-Motion-Room“, Fahrzeugwerk Zwickau…

Letzteres gewann den Education Award 2018 für herausragende Bildungsprojekte im Konzern.

Beitrag Entwicklung und Fertigung E-Trainingscenter

Beitrag und Urkunde Education Award 2018  

Größte Qualifizierungsoffensive in der Geschichte von Volkswagen

Mit der Elektro-Offensive und dem Umbau des Zwickauer Werkes zum modernsten Produktionsstandort für rein elektrische Fahrzeuge bereitet Volkswagen seine Mitarbeiter auf neue Produktionsmethoden und Jobs vor, die durch die zunehmende Elektrifizierung, Digitalisierung, die neue Fahrzeugarchitektur MEB (Modularer E-Antriebs-Baukasten) und die steigende Automatisierung in der Fertigung entstehen. Auf diese Veränderungen werden seit 2017 über 8.000 Mitarbeiter in Kooperation mit dem Volkswagen Bildungsinstitut vorbereitet und geschult – die größte Qualifizierungs- und Weiterbildungsoffensive des Konzerns.

Beiträge Qualifizierungs-Offensive

Die Weiterbildungen und Schulungen folgen einem definierten Strukturaufbau und umfassen u.a. folgende Maßnahmen:

  • 3.000 Mitarbeiter erhalten Grundfertigkeiten der E-Mobilität
  • 3.500 Mitarbeiter nehmen an sog. Produktschulungen mit 306 Schulungsthemen wie Bedienkonzepte, Prüfabläufe, Fahrerassistenzsysteme
  • 161 Mitarbeiter absolvieren Hochvolt- (HV)-Schulungen bis zu einer Dauer 18 Wochen
  • 1.400 Kollegen erhalten eine Hochvoltsensibilisierung
  • 66 Mitarbeiter werden zu Fachexperten für Elektronik/Elektrik qualifiziert. Die 24-monatige Ausbildung umfasst u.a. Themen der Vernetzung, Produkt- und Prozessplanung, Fehleranalyse, Inbetriebnahme,…
  • 8.000 Mitarbeiter nahmen an der eintägigen „Change Convention“ teil…
  • 230 Führungskräfte nutzen Angebot der „Learning Journey“

Die Schulungen werden von innovativen Motivations- und Change-Konzeptionen flankiert.

Video Learning Journey

Das Qualifizierungschancengesetz (QCG) der Bundesregierung trat zum 01. Januar 2019 in Kraft. Im Vorfeld signalisierte vor allem die Automobilindustrie die Notwendigkeit der Gesetzesänderung, um im globalen Wettbewerb Schritt zu halten bzw. die Marktführerschaft zu behaupten. Auch Volkswagen suchte aktive Gespräche mit der Politik und brachte in Kooperation mit dem Bildungsinstitut eine Novelle auf den Weg, die die Umsetzung des QCG maßgeblich unterstütze.

Erstmals erhalten seit 2019 auch Unternehmen mit über 250 Beschäftigten Förderung in Höhe von bis zu 25% der Qualifizierungs- und Lohnausfallkosten. Die Nutzung des QCG unterstützt durch finanzielle Anreize die Qualifizierung auf neue Themen der Transformation zur E-Mobilität. Weiterhin bietet das Gesetz die Chance der gezielten qualifikatorischen Neuausrichtung von Tätigkeitsstrukturen in direkten und indirekten fertigungsnahen sowie administrativen Bereichen. Somit wird einerseits der Umstieg auf E-Mobilität bzw. zum Mobilitätsdienstleister erleichtert, andererseits langfristig Arbeitsplätze neu ausgerichtet bzw. gesichert.

In Vorbereitung der Umsetzung des Qualifizierungschancengesetztes auf dem Gebiet der technischen Weiterbildung analysierte das Bildungsinstitut in der beruflichen Erstausbildung Berufsbilder und reicherte diese mit Zukunftsthemen (aktuell 18 Zusatzqualifikationen) an und richtete diese somit bereits im Vorfeld zukunftsfähig aus.

Diese Erfahrungen und die Kenntnisse aus der Weiterbildung dienten zur Erstellung der zertifizierten Module im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes. Derzeitig verfügt das Bildungsinstitut über 60 zertifizierte Module in den Fachrichtungen:

  • Automatisierungstechnik
  • Fahrzeugtechnik
  • Informationstechnik.

Besuch von Hubertus Heil und Andrea Nahles bei Volkswagen Sachsen in Zwickau

Annett Klimke, AZAV-Verantwortliche, resümiert:

„Im Herbst 2018 begannen wir mit der Abstimmung bei Volkswagen Sachsen zu Weiterbildungsbedarfen über das QCG.

In den folgenden Wochen fanden Informationsveranstaltung im Werk statt, um Interessenten über die Weiterbildungsmöglichkeiten zu informieren. Zahlreiche Bewerbungen gingen im Personalwesen VWS ein. Nach einem 1. Auswahlverfahren fanden die ersten seitens des Bildungsinstituts entwickelten Eignungstest mit potenziellen Teilnehmern für die Umschulungen statt.

Ein endgültiger Test wurde seitens der Agentur für Arbeit Zwickau durchgeführt, um die ausgewählten Teilnehmer final zu bestätigen.

Als eine der Vertreterin seitens des Instituts hatte ich die Möglichkeit von Beginn an, alle Aktivitäten und daraus resultierenden Maßnahmen zu begleiten. Ein Novum in meiner bisherigen Arbeit als AZAV-Verantwortliche.

Mit Eröffnung der beiden Umschulungen begann auch für mich eine spannende und lernende Zeit. Es ist selten, Kollegen aus dem Arbeitsprozess in einem neuen „Lebens-Lern-Abschnitt“ als Schüler kennenzulernen.“

Umsetzung des Qualifizierungschancengesetz in der VW Sachsen GmbH 

Standort Chemnitz

Zu Beginn des Jahres 2016 wurde eine neue Standortstrategie für Chemnitz definiert.

Neben dem Ausbau der Themenschwerpunkten Elektronik, Mechatronik und Zerspanungstechnik in Aus- und Weiterbildung, Beratungsleistungen beim Aufbau Dualer Bildungszentren u.a. in Pune und Bratislava, der stabilen Vernetzung mit dem Motorenwerk und den Komponentenakademien war und ist es erklärtes Ziel Marktführer beim Aufbau von markenübergreifenden Trainingscentern „E-Mobilität Volkswagen“ für alle Produktionsstandorte des Konzerns zu werden.

In Kooperation mit dem Lean Center Konzern in Wolfsburg entwickelte der Standort ein Konzept, welches international großes Interesse und hohe Nachfragen generiert.

Bernd Füsting, Leiter nationale und internationale Projekte, konstatiert:

„Jeder, der mit Hochvolttechnik arbeitet, muss bestmöglich vorbereitet werden. Mit Unterstützung durch das Lean Center Konzern Wolfsburg haben wir ein neues Trainingscenter mit Schwerpunkt E-Mobilität entwickelt. Da vermitteln wir in verschiedenen Modulen die Grundfertigkeiten in Bezug auf HV-Technik: Wie werden Elektrobauteile zusammengesteckt? Was ist bei Sicherung und Steckern zu beachten?

Die ersten Trainings fanden in Dresden statt, als der e-Golf 2017 startete. Ab Januar schulten wir 3.000 Mitarbeiter in Zwickau. Bis zum Anlauf des ID. Werden alle Kollegen fit sein. Persönliches Highlight ist natürlich der 1. Platz für unser prämierten Trainingscenter „E-Motion-Room“ beim Education Award.“

Diese Referenz unterstreicht die Kompetenz, von der bereits nationale und internationale Standorte wie Poznan, Brüssel, Bratislava aber auch Braunschweig und Emden partizipierten.

Trainingscenter National & International

Zur weiteren Geschäftsausrichtung gehört die Arbeit als Partner in zukunftsweisenden Projekten der Automobil- und Zulieferindustrie Sachsens wie dem Projekt Auto ID. Ziel des Projektes ist die Schaffung eines branchen- und regionalspezifischen Netzwerkes für digitales Lernen, das Automobilkompetenz, digitale Kompetenz und passgenaue didaktische Konzepte für verschiedene Zielgruppen miteinander verbindet. Dieser digitale Wissenstransfer stellt eine ideale Verknüpfung dar, um neue Lernangebote und Inhalte für die berufliche Bildung zu verbinden.

Durch die Neuausrichtung untermauert der Standort Chemnitz weiterhin seinen Status als Weiterbildungs- und Innovationspartner.

Beratung

2016 und die Folgejahre standen u.a. im Zeichen des Industrial Engineering. Der Volkswagen Konzern forcierte seine Bemühungen, die Einheitlichkeit der Prozessstandards in seinen weltweiten Produktionsstandorten weiter zu verbessern. Der Qualifizierung der Industrial Engineers kam dabei eine entscheidende Rolle zu.

Das Volkswagen Bildungsinstitut führte sowohl Teilnehmer- als auch Train-the-Trainer-Schulungen durch, um weltweit Multiplikatoren auszubilden. So war unser Beratungsteam an verschiedenen Konzernstandorten, z.B. in Großbritannien, der Slowakei, Portugal, Argentinien, China und Tschechien im Einsatz.

IE Lehrgang in Crewe

Schulungsziel war nicht nur die Weitergabe des Wissens über Vorgehensweisen und einzuhaltende Standards im IE und darüber hinaus. Vielmehr sollten auch die verschiedenen Prozessspezialisten ein noch besseres und breites Verständnis für die unterschiedlichen IE-Blickwinkel in den verschiedenen Gewerken entwickeln, um so Potenziale noch einfacher identifizieren zu können. Auch sprachlich und interkulturell waren diese Trainings eine neue Erfahrung.

Philipp Schubert, IE-Experte und Berufsfeldleiter Beratung, erinnert sich an seine Schulung in Argentinien:

"Meine Äquatortaufe endete am Samstagmittag 13.05.2017, Flughafen Frankfurt.

Zwei spannende, ereignisreiche und beeindruckende Wochen in Argentinien sind vorüber. Mit meiner Reise nach Südamerika begann nach mehreren Wochen in Tschechien, England, Portugal und der Slowakei der nächste Schritt der IE-Qualifizierung, dieses Mal als Train-the-Trainer-Konzept, also zur Ausbildung von Multiplikatoren in der „neuen Welt“.

Über Dresden und Frankfurt ging es nach Buenos Aires, gleichzeitig das Ziel der Reise. Am VW Standort Pacheco wird in zwei Schichten der Amarok und der Suran, eine kleinere Ausgabe des Sharan, gefertigt; Tagesproduktion etwas über 300 Fahrzeugen, bei 2,5 Minuten Taktzeit.

Während den letzten Vorbereitungen Zuhause am Samstagmittag klingelt das Diensthandy, unsere Kontaktperson in Argentinien fragte, wo ich bleibe, der Fahrer wartet am Flughafen auf mich. Die Reise begann also optimal, der Fahrer wollte mich einen Tag zu früh abholen, Anreise war erst Sonntagmorgen argentinischer Zeit.

Nach 23 Reisezeit (13 Stunden Flugzeit Frankfurt – Buenos Aires, 10.300 km) und überstandener Pass- und Sicherheitskontrolle sah ich dann meinen Fahrer bereits von weitem, er hielt ein VW-Schild in die Höhe. Ich entschuldigte mich sofort auf Englisch für das Missverständnis vom Vortag und die seinerseits damit verbundene unnötige und zeitige Anfahrt (6:30 Uhr Ortszeit). Seine Antwort war recht knapp, aber klar: „no english“. Darauf erwiderte ich ebenfalls recht knapp, „sorry, no spanish“. Die Fronten waren geklärt, die Voraussetzungen für die täglichen anderthalb Stunden gemeinsame Fahrt optimal und das Motto eindeutig. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Aber wozu gibt es Hände, Füße und die Übersetzungs-App.

Nach einstündiger Fahrt waren wir im Zentrum von Buenos Aires angekommen und die nächste Überraschung wartet. Das Hotel hatte mich und auch eine Kollegin aus Wolfsburg, die in der zweiten Woche anreisen und unterstützen sollte, auf ein Partnerhotel umgebucht jedoch niemanden informiert. Koffer wieder ins Auto geladen und neues Hotel gesucht, Ankunft dort 10 Uhr Ortszeit, 15 Uhr in Deutschland.

Anfang der Woche begann dann die Schulung (diesmal) mit Dolmetscherin, deren Mutter in Olbernhau geboren wurde und die Sachsen dadurch bestens kannte. 8 Teilnehmer sollten es sein, 7 waren es. Vier Kollegen aus dem Werk, zwei weitere kamen aus dem Komponentenwerk in Cordoba und der siebente aus Brasilien, dessen spanisch leider eher nicht so gut war und er deshalb Probleme hatte zu folgen, da im Nachbarland portugiesisch die Amtssprache ist. Ein bunter Haufen also, mit unterschiedlichen (Schulungs-)Interessen, Erfahrungen und speziell Erwartungen. Die Teilnehmer besaßen zusätzlich keinerlei Erfahrungen als Multiplikatoren, wussten nicht, wie Seminare didaktisch als auch methodisch vorbereitet und durchgeführt werden müssen. Ängste und Vorbehalte gegenüber dieser neuen Tätigkeit waren deutlich spürbar. Neben den inhaltlichen Wissensvermittlung mussten also auch Methodik und Didaktik betrachtet werden, ein voller Fahrplan bei drei 2- bzw. 3-Tagesschulungen, die vorgestellt und durchgeführt werden sollten. Ein Heimspiel für jeden Trainer.

Die Schulungstage waren auch für mich sehr spannend und interessant. Es gab viel zu lernen, auch über die Mentalität der Kollegen in Südamerika.

  • 08:30 Uhr Seminarbeginn bedeutet, 9 Uhr erscheinen reicht. Fortsetzung 13:30 Uhr nach der Mittagspause wurde auch eher als Richtwert interpretiert, wie auch viele Dinge im Alltag.

  • streunende Hunde in der Werkskantine stellten keine Besonderheit dar,

  • eine 5-spurige Straße bedeutet nicht, dass nur fünf Fahrzeuge nebeneinander passen, sieben geht immer,

  • Fußgängerampeln, bei unter vier Spuren der kreuzenden Straße kaum vorhanden, gelten maximal als Empfehlung,

  • überholen auf Autobahnen jederzeit, überall und auf jeder Spur möglich,

  • eine Pause von drei Minuten zwischen den jeweiligen Hupsignalen einzelner Fahrzeuge lässt eher auf deren Defekt als auf unproblematischen Verkehr schließen und

  • Sicherheitskontrollen am Flughafen sind überbewertet, Wasserflaschen dürfen ruhigen Gewissens mitgenommen werden, Hauptsache die Schuhe werden ausgezogen.

Zusammengefasst, für unsere Verhältnisse sehr chaotisch.

Befolgt man diese Regeln, ich kann nur vom Missachten der Fußgängerampeln sprechen, wird man auch schnell als Einheimischer wahrgenommen und akzeptiert. Innerhalb der ersten Woche wurde ich bei den abendlichen Rundgängen mehrmals um eine Wegbeschreibung gebeten. Vollkommen klar was passierte. Ich: „Sorry, no spanish. English?“ Antwort: „No english, adiós!“

Aber zurück zu den Schulungen. Zum Ende hin wurden die Teilnehmer und damit auch ich entspannter und ein positives Resümee gezogen.

Am Ende auch noch kurz ein paar Eindrücke von Buenos Aires. Der neue Bürgermeister ist laut Dolmetscherin wohl ein Segen für die Stadt. An allen Ecken, speziell im Zentrum, wird gebaut, werden Straßen erneuert, viele öffentliche Gebäude renoviert und die unzähligen Parks neugestaltet. Ein Paradies für Freiluftsport wie Inlineskaten und Joggen, was von den Argentiniern auch sehr genutzt wird. Besonders an den Wochenenden sind sehr viele Einwohner an der frischen Luft unterwegs und treiben Sport. Laut meines Fahrers René hat Buenos Aires jedoch noch eine Besonderheit. Unweit des Zentrums, direkt an der Autobahn zum Stadtkern, befindet sich nur ca. 200 Meter entfernt eine der vielen Favelas der Stadt (René: „imposible“).“

Auch die beschleunigte Digitalisierung brachte für das Beratungsteam neue Chancen und Herausforderungen. Als Schlüsselthema erwies sich dabei das Change Management. Professionelle Change Maßnahmen zu konzipieren und erfolgreich in die Tat umzusetzen, erwies sich quasi als Katalysator in notwendigen und teilweise schwierigen Veränderungsprozessen.

Spezialisten des Instituts unterstützten u.a. die Einführung eines neuen SAP S/4HANA-Systems bei der Volkswagen Sachsen GmbH. Die Implementierung des neuen Systems bei gleichzeitiger Ablösung oder Integration einer Vielzahl von Altsystemen sowie auf Hochtouren laufender Produktion erwies sich - wie erwartet - als Mammutaufgabe. Über 130 Spezialisten von Volkswagen und zahlreichen Systempartnern rangen um die erfolgreiche Einführung der Software und die Akzeptanz der User. Die Mannschaft des Bildungsinstituts unterstütze diesen wichtigen Prozess über die gesamte Laufzeit des Projektes „STEP“ (Standard Template Enterprise Processes) –  von mehr als einem Jahr mit exakt abgestimmten Change Management Maßnahmen.

Bergfest Teilnehmeraufnahme

Nach dem erfolgreichen Go-Live im Pilotprojekt von Volkswagen Sachsen startete nahtlos das ungleich größere SAP-Programm JUMP in Wolfsburg.  

„JUMP transformiert die tägliche Arbeit von 200.000 Volkwagen Mitarbeitern durch die globale Integration von Logistik, Finanz & Fertigung und ermöglicht eine gemeinsame SAP S/4HANA Lösung.“ so lautet die Vision im Programm.

Wieder mit dabei: Benny Behr, Leiter Beratung im VW BI

„Die größte Schwierigkeit war, die große Anzahl der Projektbeteiligten wirksam miteinander zu verzahnen und auf dieses ambitionierte Projektziel einzuschwören.

Menschen zu Beteiligten machen, sie mitnehmen auf den Weg der Veränderung, Vertrauen schenken, Vorbildfunktion im Projekt tatsächlich leben und die Fähigkeit fördern, die Veränderungen bewusst umzusetzen - das ist ein langer harter Weg, der täglich neu beschritten werden muss.  Die zielgruppenspezifische Projektkommunikation spielt dabei eine Schlüsselrolle und wird aus meiner Sicht einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren bleiben.“

Nicht nur große Projekte wurden erfolgreich bearbeitet. Auch eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen und Beratungsaufgaben wurden für Kunden innerhalb und außerhalb des Volkswagen Konzerns umgesetzt. Beispielhaft steht das gezielte Begleiten und Weiterentwickeln von Führungskräften im Rahmen von speziellen Einzelcoachings, die jeweils genau auf die individuellen Potenziale ausgerichtet sind.

Auch im Themenfeld Qualität, Prozesse und Lieferantenmanagement war das Team als Beratungspartner zahlreicher Zulieferfirmen in Deutschland und im Ausland gefragt. Die umfassende Kompetenz zu Produktionsprozessen von Volkswagen in Kombination mit Know-how über die Abläufe in klein- und mittelständischen Unternehmen half vielen Unternehmen, einen neuen Blickwinkel einzunehmen, die eigenen Prozesse kritisch zu hinterfragen und ggf. zu optimieren.

Im Zuge der Globalisierung und internationalen Wirtschaftsbeziehungen stellen profunde Sprach- und Kulturkenntnisse wichtige Faktoren für den Unternehmenserfolg dar.

So auch für unsere Hauptkunden, diejenigen Fach- und Führungskräfte von Volkswagen und deren Zulieferfirmen, die zunehmend zur erfolgreichen Bewältigung ihrer täglichen Arbeitsaufgaben vor allem Englisch benötigen.

Die Entscheidung im Dezember 2016 „Volkswagen etabliert Englisch zur Konzernsprache“ hatte bei unseren Kunden einschlagende Wirkung. Beruhigend für einige dann die Schlagzeilen „Deutsch verliert seinen Stellenwert nicht“ und „Englisch als Arbeitssprache in einem globalen Unternehmen wichtig“.

Mit dieser Konzernstrategie und gesellschaftlichen Megatrends wie zunehmender Globalisierung und stärkerer Orientierung zu Change Management forderte Volkswagen als „global player“ vor allem von seinen Führungskräften - mit besonderer Verantwortung auch als Kulturträger - künftig Englischkompetenzen des fortgeschrittenen Niveaus B2 nach dem CEF (Common European Framework for Language Learning and Teaching - dem allgemeinen europäischen Referenzrahmen für Fremdsprachenlernen und -lehren). Das bedeutete für die Sprachtrainings des Bildungsinstituts erstmals eine neuartige Form von Englischkursen – Zertifikatskurse bzw. „TOEIC 4 Skills“-Zertifikatstests (Test Of English For International Communication), einem international anerkannten Test für Geschäftsenglisch.

Die Konzernausrichtung löste im Geschäftsfeld „Sprachen und interkulturelles Management“ einen Englischboom aus. Innerhalb kurzer Zeit stiegen die Buchungen vor allem für Gruppentrainings mit fachsprachlichem Fokus (Wirtschaftsenglisch und technisches Englisch) und individuellen Einzelcoachings ESP (English for Specific Purposes) signifikant.

Gemäß dem Credo „der sinnvollen, untrennbaren Verbindung von Sprache und Kultur sowie nützlichen Techniken“ wurden diese anspruchsvollen, fachlich oft sehr spezialisierten Englischqualifizierungen ganzheitlich von den Sprachtrainern/Coaches des Bildungsinstituts mit interkulturellen Kompetenzen erfolgreich durchgeführt.

Neben Englischtrainings gab es weiterhin eine erhöhte Nachfrage an Einzelcoachings und Minigruppentrainings „Deutsch als Fremdsprache“  – die zwei Hauptsäulen des Sprachbereiches seit Gründung des Bildungsinstituts.

Bedingt durch das Thema E-Mobilität und damit verstärkter Zusammenarbeit mit anderen Marken (u.a. SEAT), war auch eine Zunahme an Spanischkursen zu verzeichnen.

Aufgrund der Coronakrise 2020 gab es ein unvorhergesehenes Novum. Kerstin Weißmann (Trainerin/Coach der Beratung) bleibt der 28.05.2020 unvergessen in Erinnerung.

„Das war die Geburtsstunde unseres ersten online-Sprachtrainings. Ein spezielles Skype-Englischtraining „ESP via Skype“ für drei Manager von Volkswagen Sachsen – gleich als Halbtagsvariante mit 4 Stunden, was herausfordernd war, jedoch inhaltlich, methodisch, technisch in Teamarbeit überraschend gut funktionierte. Als starke Befürworterin von Präsenztrainings (die Vorteile überwiegen dabei nach wie vor) muss ich einräumen - wir wollten in dieser ungewissen Situation nichts unversucht lassen, haben uns den neuen Anforderungen gestellt - ja, Sprachtrainings über Skype bzw. der neu generierten Kombination „Englisch Präsenztraining mit Skype-Training“ (Zuschaltung von 1-2 Teilnehmern entfernterer Standorte) wurden zur Realität und erwiesen sich als eine sinnvolle temporäre Alternative unter bestimmten Voraussetzungen, vor allem für fortgeschrittene und technikvertraute Teilnehmer“.

Als inzwischen erwiesen gilt der Zusammenhang, dass Sprach- und Kulturkenntnisse auch über persönlichen und unternehmerischen Erfolg bzw. Misserfolg entscheiden und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sind.

Als folgerichtig erweist sich somit auch das seit 2017 etablierte konzernrelevante Thema „Diversity – Vielfalt als Erfolgsfaktor für die Zukunft“. Auch Mitarbeiterinnen der Beratung werden mit „Diversity Qualifizierungsmodulen“ perspektivisch dabei unterstützen, dass die Potenziale von Volkswagen Mitarbeitern unterschiedlicher kultureller Prägung, Perspektiven, Kompetenzen und Erfahrungen auch in Zukunft nutzbringend gebündelt werden können.

Ein Highlight der Jahre 2018 und 2019 war ohne Zweifel der Beginn des Umbaus des Fahrzeugwerkes Zwickau zum weltweit ersten Volumenwerk für die reine Fertigung von E-Autos. Der Umbau bedeutete einen flächendeckenden Austausch der Produktionsanlagen und damit auch der Fertigungsprozesse. Massive Qualifizierungsbedarfe im technischen Bereich waren die Folge. Mit derselben Priorität musste aber auch der emotionale Teil – das „Mitnehmen“ der Mannschaft – abgesichert werden.

Die Vision des Managements, alle Mitarbeiter zu Botschaftern für E-Mobilität zu entwickeln, wurde auf äußerst spannende Weise und mit durchschlagendem Erfolg umgesetzt.

Den Anfang machten die Führungskräfte, die ab Januar 2019 mit verschiedenen Veranstaltungen auf den Wandel zur E-Mobilität eingeschworen wurden.

Die Manager sollten darin bestärkt werden, auf dem eingeschlagenen Weg konsequent und aktiv voranzugehen und diese Dynamik auf ihre Mitarbeiter zu übertragen. Zur Erreichung dieses Ziels wurden auch ungewöhnliche Formate, wie z.B. eine Learning Journey, entwickelt und genutzt.

Zeitlich versetzt wurden ab Mitte 2019 knapp 8.000 Mitarbeiter von Volkswagen Sachsen zur „Change Convention“ eingeladen. Diese interaktive Tagesschulung bot ein breites und innovatives Spektrum aus Information, eigenem Erleben, Gaming-Elementen, Fahrten im E-Auto sowie einem gewerkeübergreifenden Erfahrungsaustausch.

Video Change Convention

Das Feedback der Kollegen war überwältigend und der Nutzen der Veranstaltung konkret messbar. Ängste konnten abgebaut, Vertrauen in das eigene Können gefördert und positive Einstellungen gestärkt werden. In diversen Workshops und Gruppenarbeiten wurden unter anderem die psychologischen Elemente von Veränderungsprozessen praktisch durchgespielt und dadurch ein Verständnis für den Wandel und die damit verbundenen Chancen für den Standort geschaffen.

Darüber hinaus wurde auch die Bedeutung der Transformation für jeden persönlich deutlich.

Das Teamwork während der Vorbereitung und Durchführung der Change Convention war beispielhaft und bleibt als absolutes Highlight im kollektiven Gedächtnis haften. Neben den „angestammten“ Trainern aus dem Beratungsteam des VW BI wurden auch 6 Mitarbeiter aus der Produktion von Volkswagen Sachsen akquiriert, die für ein halbes Jahr als Trainer in der Change Convention aktiv waren.

Das gesamte Trainerteam machte einen  tollen Job und sorgte mit höchster Flexibilität und einer echten „Macher-Mentalität“ dafür, dass die Veranstaltung 106 x in Folge mit großartigen Feedbacks durchgeführt wurde. Neben den beteiligten Kollegen hatten auch zahlreiche externe Partner wie z.B. die Marketing-Agentur amareco aus Chemnitz einen erheblichen Anteil am großen Erfolg der Change Convention.

Impressionen Change Convention

Bilanz nach 30 erfolgreichen Jahren…

Mit wirtschaftlicher Weitsicht und politischer Rückendeckung wurde 1990 das Volkswagen Bildungsinstitut gegründet – ein erfolgreiches Unternehmen mit vielen Geschichten.

Als hundertprozentige Tochtergesellschaft Volkswagens entwickelte sich das Institut mit seinen drei Standorten zu einem hochprofessionell weltweit agierenden Unternehmen, dass am 14.12.2020 seinen 30. Geburtstag feiert.

Damals wie heute war und ist es Mission und Antrieb der Mannschaft, Unternehmen mit hochwertigen Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen als auch Beratungsleistungen zu unterstützen. In den letzten drei Jahrzehnten ist das Institut größer, themenreicher und internationaler geworden. Geblieben sind die Motivation und das Engagement, top-aktuelle Bildungsleistungen und mit dem passgenauem Service einen echten Mehrwert zu bieten.

Dieser Erfolg bedarf jedoch einer konsequenten Zusammenarbeit mit der Automobil- und Zulieferindustrie, mit Hochschulen und Universitäten, mit Forschungseinrichtungen sowie der kontinuierlichen Netzwerkarbeit und dem intensiven Austausch mit Politik und Wirtschaft.

Beitrag Staatssekretär Stefan Brangs zu Gast im Volkswagen Bildungsinstitut

Die drei Standorte in Zwickau, Chemnitz und Crossen weisen mit ihren unterschiedlichen Leistungsportfolios ein hohes Kompetenzprofil aus. Der Umsatz entwickelte sich in den vergangenen fünf Jahren auf knapp 15 Mio. €. Jährlich investiert das Haus eine halbe Million Euro in neue Technik.

Die Zahl der Auszubildenden entwickelte sich kontinuierlich. Im Jahr des 25-jährigen Bestehens wurde erstmals die Zahl 1.000 überschritten und hält sich kontinuierlich auf hohem Niveau. Etwa 55 % der Auszubildenden werden im Auftrag von Unternehmen des Volkswagen Konzerns, ca. 45 % von 67 Verbundunternehmen der Region in aktuell 17 Berufen ausgebildet.

In 30 Jahren absolvierten fast 4.000 Jugendliche erfolgreich ihre Ausbildung bzw. ihr Studium im Institut.

Jährlich qualifizieren sich ca. 7.500 Teilnehmer/-innen in Weiterbildungsmaßnahmen. Ca. 200 Kurse, Seminare und Lehrgänge bietet das Unternehmen an. Die von den Lehrgangsteilnehmern vorgenommene Kundenbewertung liegt aktuell bei 99,8%.

Am Bildungsinstitut sind 135 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Der Frauenanteil liegt bei 35%. Über einen akademischen bzw. Meisterabschluss verfügen 85% der Belegschaft.

Um den wirtschaftlichen und politischen Herausforderung auch künftig gerecht zu werden bzw. diese maßgeblich mitzugestalten, investiert das Volkswagen Bildungsinstitut am Hauptsitzt in neue Bildungsflächen für die „Ausbildungswelt der future e-mobility und digitalen Zukunft“.

Im Frühjahr 2020 erfolgte der Spatenstich für den geplanten Erweiterungsbau an der Reichenbacher Straße in Zwickau. Nach einer knapp 2-jährigen Planungsphase erfolgt der nächste Meilenstein in der fast 30-jährigen Unternehmensgeschichte.

Dr. Holger Naduschewski, Geschäftsführer, fasst das Vorhaben wie folgt zusammen:

„Im Frühjahr 2020 erfolgte der Spatenstich. Mit der Entscheidung des Erweiterungsbaus zum weiteren Aufbau von „Future e-mobility“-/MEB-Kompetenzen“ sehe ich das Haus für die Zukunft gut gerüstet, die Lieferfähigkeit von Ausbildungsformaten für Qualifizierungsmaßnahmen der Automobil- und Zulieferindustrie zur digitalen Transformation und der demografischen Entwicklung in hoher Qualität und Quantität sicherzustellen.

Im Bestandgebäude Reichenbacher Straße mit einer aktuellen Fläche von 23.000 m² wurden in den vergangenen 5 Jahren bereits 1.600 m² Nebenflächen zu produktiven Aus- und Weiterbildungsflächen umgewidmet. Die strategische Unternehmensausrichtung erfordert eine zeitnahe Flächen- und Kompetenzerweiterung zum Ausbau als „Future e-mobility campus“.

Mit dem Erweiterungsbau schaffen wir zusätzlich ca. 5.000 m² Fläche u.a. für den zentralen Aufbau von Schulungsflächen der digitalen Transformation und E-Mobilität (HV, Elektrik/Elektronik, Automatisierungstechnik, Informatik) an einem Standort.

Durch die damit verbundene zentrale Verfügbarkeit von Trainern der Aus- und Weiterbildung und Infrastruktur in einer Gebäudestruktur werden wir künftige Synergien mit Blick auf gesetzliche Konformitäten und unternehmensspezifische Sicherheitsanforderungen (Umgang mit E-Fahrzeugen, Ladeinfrastruktur, IT-Securitiy,…) optimal nutzen.“

Beitrag Freie Presse; Erweiterungsbau

Alle Erfolge berechtigen, mit einer großen Portion Optimismus in die Zukunft zu blicken und dies mit Kunden, Partnern und vor allem mit den Mitarbeitern – den Gestaltern des Hauses – gebührend zu feiern.